Historie

Kronjubiläum - Ein verrückter Haufen Anglophiler (erstellt am 04.06.2012 von Carola Steentjes WAZ Der Weste)


Hochherrschaftlich ging es am Sonntagnachmittag im Wacholderhäuschen zu, so verlangte es schließlich die Etikette. „Wir sind ein verrückter Haufen Anglophiler und wollen mit den Briten feiern“, erklärt Marita Kipinski. Fast 40 Mitglieder des Freundeskreises Crawley feierten zu Ehren der Queen ein typisch englisches Dinner mit einem traditionellen „Sunday Roast“. „Die englische Küche ist wesentlich besser als ihr Ruf“, beruhigte die Vorsitzende Marita Kipinski ihre Dinnergäste. Wer mit aufgestellten Nackenhaaren an Fleisch mit Pfefferminzsauce und Pommes mit Essig denkt, der tut den Briten Unrecht, ihre Küche hat nämlich weit mehr zu bieten. Zu der landestypischen Gaumenfreude „Sunday Roast“ gehören zartes Roastbeef, geschmorte Kartoffel und Yorkshire-Pudding. Während die Queen ihrerseits in London über die Themse schipperte, zelebrierten die Dorstener Crawley-Freunde das Jubiläum ihrer Queen mit stilechter Garderobe. Den ausgeflippten Kopfbedeckungen, die in Ascot mehr Blicke auf sich ziehen als die eigentlichen Pferderennen, eiferten die Dorstener Frauen würdig nach. Kreativer Kopfschmuck in allen Variationen zierte das Haupt der Ladies, die „Gentlemen“ versuchten dagegen mit Big Ben-Krawatten und Zylinder zu überzeugen. „Es ist wirklich schön hier Gleichgesinnte zu treffen und sein Englisch wieder aufleben zu lassen“, schwärmte Ilse Sonneborn über den Freundeskreis. Zum 60-jährigen Thronjubiläum waren auch drei waschechte Untertanen der Englischen Queen zu Gast. Anlässlich der F eierlichkeiten dürfen sich alle Briten schließlich über zwei zusätzliche freie T age freuen. „So ein Glück haben wir natürlich nicht, wir müssen morgen wieder w ie gewohnt zur Arbeit stiefeln“, beschwerte sich Kipinski lächelnd. Der Freundeskreis Crawley trifft sich an jedem zweiten Mittwoch im Monat um j eweils 20 Uhr im Wacholderhäuschen (Alleestraße) zum Stammtisch. Jeder Neuling i st zu einem ungezwungen Plausch in englischer Sprache herzlich eingeladen. In ihrer Laudatio lobte die Vorsitzende nicht nur das an die englische P artnerstadt angepasste Dorstener Wetter, sondern auch die Bedeutung der Queen f ür den Deutschen Arbeitsmarkt. „Was wären die Seiten der Klatschblätter ohne die Q ueen? Genau- leer“, witzelte Kipinski. Nach dem traditionellen Sonntags-Dinner g ing es noch zum alten Rathaus. Hier ließen die Anglophilen den Abend bei einem K onzert des Flötentrios „Polyphonica“ ausklingen. Die Stadt plant jedoch erhebliche Einsparungen im kulturellen Bereich, davon ist a uch der Freundeskreis Crawley betroffen. Kipinski blickt der Sache jedoch g elassen entgegen: „Wir müssen das Programm, das wir mit den Gästen aus Crawley p lanen, einfach etwas abspecken. Aber die Kürzungen sind noch nicht durch. Und w enn es erst einmal so ist, kriegen wir das auch schon hin.“ Carola Steentjes


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