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Feier am Feuer (erstellt am 05.11.2017 von DZ Ralf Pieper )


DORSTEN. War er die „einzige Person, die das Parlament mit ehrlichen Absichten
betreten wollte“? Guy Fawkes und sein gescheitertes Attentat feierte der
Freundeskreis Crawley am Samstag bei der „Bonfire Night“. Guy Fawkes – The
only p erson to enter Parliament with honest intentions.“ Schwarzer Humor ist
britisch. So auch dieses Statement auf einem Plakat bei der Bonfire Night des
Freundeskreises Crawley. Am Samstag traf man sich im Wacholderhäuschen um
eine britische Tradition auch in Deutschland zu feiern. Am 5. November jedes
Jahres gedenkt man im britischen Königreich einem historischen Ereignis aus
dem frühen 17. Jahrhundert, das unter dem Namen „Bonfire Night“ bekannt
geworden ist. Es bezieht sich auf das Scheitern des sogenannten „Gunpowder
Plot“ (deutsch: Schießpulver-Verschwörung) vom 5. November 1605, bei dem eine
Gruppe katholischer Verschwörer versuchte die Houses of Parliament in die
Luft zu sprengen. 36 Fässer mit Schießpulver sollten den Abgeordneten und dem
damaligen protestantischen König Jakob I. im Londoner Westminster-Palast den
Garaus machen. Die bekannteste Figur und zugleich ausführendes Organ des
Anschlags war der Sprengstoffexperte Guy Fawkes. Aber er wurde auf frischer
Tat ertappt und das Attentat konnte vereitelt werden. Er und seine Mittäter
wurden zum Tode verurteilt. Noch heute feiert Großbritannien das Scheitern
des Komplotts mit jeder Menge Böllern und Getöse. Es gibt Straßenumzüge und
am Abend ist das Verbrennen einer Guy Fawkes- Puppe mit anschließendem
Feuerwerk Höhepunkt der Veranstaltungen. Auch im Wacholderhäuschen wurde Guy
Fawkes, gespielt von Peter Günther aus dem Vorstand des Freundeskreises,
gefasst und verurteilt. „Anschließend verbrennen wir aber statt ihm eine
Puppe auf dem Scheiterhaufen“, so Vorsitzende Marita Kipinski grinsend: „Wir
haben nicht genug Vorstandsmitglieder, um jedes Jahr einen zu verbrennen.“
Der britische, schwarze Humor ist in Deutschland angekommen. Seit 2004
feiert der Freundeskreis Crawley die „Bonfire Night“ in Dorsten. Am Samstag
waren 56 angemeldete Gäste, darunter Bürgermeister Tobias Stockhoff und
Bischof Philip Ralph aus Crawley, dabei – mehr als in den Jahren zuvor. Der
Abend begann mit einem kleinen Schauspiel über die Verhaftung von Guy Fawkes.
Anstelle von Böllern, wie in England, entzündeten die Kinder Wunderkerzen,
während die Guy Fawkes-Puppe brannte. Dann gab es typisch deutsches
Abendessen: Kartoffelsalat, Würstchen und Frikadellen. Kombiniert mit
englischer Nachspeise in Form von Crips und Parkin Cake.


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