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Virtuelles Treffen der Partnerstädte - Geschichtsstation Städtepartnerschaften eröffnet (erstellt am 03.10.2020 von DZ und Peter Günther)

Dorsten. Am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) gab es ein virtuelles Treffen
der
acht Partnerstädte von Dorsten mit dem Bürgermeister Dorstens anlässlich der
Einweihung der neuen Geschichtsstation. Tobias Stockhoff begrüßte zu Beginn alle
Partnerstädte in ihrer Landessprache. Englisch, Französisch und Spanisch waren für
ihn
einfach. Bei Hainichen stand Hochdeutsch statt Sächsisch auf dem Plan. Polnisch und
Hebräisch kamen etwas schwerer über seine Lippen. Die Bürgermeister der
Partnerstädte
überbrachten ihre Grüße mit einem kurzen Video, das den Teilnehmern in Dorsten
gezeigt
wurde. Die Veranstaltung wurde mittels Videokonferenz auch in die Ratssäle der
Partnerstädte gestreamt.
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Tobias Stockhoff, Dorsten
„Kaum ein Datum wäre passender gewesen als der 3. Oktober zur Enthüllung der neuen
Geschichtsstation“, unterstrich auch Bürgermeister Tobias Stockhoff in seiner
Rede.
Die neue Geschichtsstation fand passenderweise ihren Standort am Platz der
Deutschen
Einheit. Hier können alle wichtigen Meilensteine zum Thema Städtepartnerschaften
nachgelesen werden. „Es war faszinierend, die Geschichten der Städtepartnerschaften
nachzuverfolgen. Dahinter stecken teils unglaubliche Geschichten“, so Josef
Ulfkotte,
Vorsitzender des Vereins für Orts- und Heimatkunde Dorsten.
Rybnik, Oberschlesien, Polen
Die polnische Stadt Rybnik unterzeichnete als siebte Partnerstadt die Urkunde mit
Dorsten im Frühjahr 1994. Die Oberschlesische Industriestadt hat 150.000 Einwohner
und
besteht aus 25 Stadtteilen. Der Bürgermeister von Rybnick heißt Piotr Kuczera.
Hainichen, Sachsen
Einen für Dorsten ungewöhnlichen Anfang hat die innerdeutsche Partnerschaft zu
Hainichen in Sachsen: Die Vorgeschichte dieser Partnerschaft ergab sich aus der
Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ und dem Zusammenbruch der DDR.
Waslala, Nicaragua
Im Jahr 1985 beschloss der Rat der Stadt Dorsten den Beginn der Partnerschaft mit
der
Stadt Waslala. Damals überwiegend politisch motiviert, hat sich nach Beendigung des
Bürgerkrieges in Nicaragua im Laufe der Zeit gezeigt, dass humanitäre Hilfsaktionen
im
Vordergrund stehen.
Hod Hasharon, Israel
Seit 1993 besthet eine partnerschaft mit der israelischen Stadt Hod hashoron, die
nur
22 Kilometer entfernt von Tel Aviv liegt. Hod Hashoron heißt übersetzt "Ruhm der
Region" und liegt in der Sharonebene inmitten üppiger Vegetation. Hod Hasharon
wurde
1964 als eine "Union" aus vier Oioniersiedlungen zusammengefüht und 1990 im Rahmen
einer Verwaltungsreform neu geordnet und Benannt. Bürgermeister: Chai Adiv
Newtownabbey, Nordirland/Großbritanien
Seit 1988 sind Dorsten und die nordirische Stadt Newtownabbey verschwistert. Die
Unterschriften unter der Urkunde besiegelten eine seit den 50er-Jahren gewachsene
Freundschaft zwischen Bürgern beider Städte. Newtownabbey (gälisch: Baile na
Mainistreach) ist eine der größten Vorstädte der nordirischen Hauptstadt Belfast,
an
das es nördlich angrenzt. Newtownabbey zählt 80.000 Einwohner.
Crawley, Großbritanien
Die erste Partnerstadt, die sich mit Dorsten verschwisterte, war die englische
Stadt
Crawley (West Sussex). Der Dorstener Freundeskreises Crawley hat sich zum Ziel
gesetzt, die menschlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Engländern und
Deutschen zu vertiefen. Dormans, FrankreichDormans ist ein kleines, malerisch in
hügelige Weinberge eingebettetes Städtchen an der Marne im Arrondissement Épernay,
Département Marne.Zu Dormans gehören fünf kleinere Gemeinden mit zahlreichen
bäuerlichen Champagnerproduzenten der Region.
Dormans, Frankreich
Dormans ist ein kleines, malerisch in hügelige Weinberge eingebettetes Städtchen an
der Marne im Arrondissement Épernay, Département Marne. Zu Dormans gehören fünf
kleinere Gemeinden mit zahlreichen bäuerlichen Champagnerproduzenten der Region.
Ernée, Frankreich
Die kleine Stadt Ernée liegt im Westen Frankreichs, im Département Mayenne, in der
Region Pays de la Loire. Ernée markiert den Grenzbereich zwischen den ehemaligen
Herzogtümern Bretagne und Normandie. So bezeichnet sich die Stadt selbst als „Tor
zur
Bretagne“ .
Geschichtsstation ist ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens
Für die Enthüllung der neuen Geschichtsstation hatte sich der Verein für Orts- und
Heimatkunde einen geschichtsträchtigen Tag ausgesucht: den Tag der Deutschen
Einheit
am 3. Oktober.
Kaum ein Datum wäre passender gewesen als der 3. Oktober“, unterstrich auch
Bürgermeister Tobias Stockhoff in seiner Rede. Denn auch wenn der Tag der Deutschen
Einheit „nur“ ein Nationalfeiertag ist, so wäre die Einheit ohne die Nachbarn in
Europa wohl nicht möglich gewesen. An die Beziehungen der Stadt zu ihren
Partnerstädten in der Welt soll die neue Geschichtsstation erinnern. Seit 2001
installiert der Heimatverein Dorsten an historischen Stellen in der Stadt seine
Geschichtsstationen. Damit will der Verein die Geschichte der Stadt aufarbeiten,
aber
auch erinnern, ermahnen und ermutigen. Die 45. Station wurde am Samstag (3.
Oktober)
am Platz der Deutschen Einheit enthüllt.
Bei einem kleinen Festakt, der aufgrund des Wetters spontan ins Evangelische
Gemeindehaus verlegt wurde, kamen die Mitglieder der Partnerschaftsvereine, des
Heimatvereins, des Lions Clubs und der Stadt Dorsten zusammen. Zusätzlich wurden
die
Reden und die Enthüllung der Station live in die Partnerstädte gestreamt.
Josef Ulfkotte, Vorsitzender des Heimatvereins, erzählte von seinen persönlichen
Erfahrungen in anderen Ländern nach dem Zweiten Weltkrieg. „Man ist mir als
Deutscher
mit großem Misstrauen begegnet. Ich habe das damals nicht verstanden, denn ich
persönlich habe ja nichts getan. Bis ich begriffen habe, worum es eigentlich
geht“, so
Ulfkotte. Es dauerte Jahrzehnte, bis dieses Misstrauen gegenüber Deutschland
nachließ
und irgendwann sogar Freundschaften zwischen den Ländern entstanden.
„Nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir um Entschuldigung in der Welt gebeten“, so
Tobias Stockhoff. „Viele Länder haben uns die Hand gereicht und unsere
Entschuldigung
angenommen. Darum ist der Tag der Deutschen Einheit auch ein Tag der Versöhnung mit
unseren Nachbarn in der Welt.“ Und Josef Ulfkotte ermahnte: „Wir müssen unseren
Beitrag zur Versöhnung leisten, damit sowas wie am 22. März 1945 (Anm. d. Red.: die
Bombardierung Dorstens) nicht nochmal passiert.“
Politik der Aussöhnung
Die von Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten
Charles
de Gaulle in die Wege geleitete Politik der Aussöhnung und Verständigung führte ab
1963 zu zahlreichen Städtepartnerschaften, die bis heute den Europagedanken leben.
1973 schließt Dorsten mit der englischen Stadt Crawley die erste
Städtepartnerschaft.
Heute sind es insgesamt acht Partnerschaften - davon zwei auch außerhalb Europas,
eine
in Nicaragua und eine in Israel. 1990, zur Deutschen Wiedervereinigung, wurde auch
eine Städtepartnerschaft mit der sächsischen Stadt Hainichen geschlossen.
Die neue Geschichtsstation fand passenderweise ihren Standort am Platz der
Deutschen
Einheit. Hier können alle wichtigen Meilensteine zum Thema Städtepartnerschaften
nachgelesen werden. „Es war faszinierend, die Geschichten der Städtepartnerschaften
nachzuverfolgen. Dahinter stecken teils unglaubliche Geschichten“, so Josef
Ulfkotte.
„Die entstandenen Freundschaften zu den Städten zeigen, dass Europa unsere Zukunft
ist
- trotz aller Diskrepanzen. Aber wir verlieren dabei nicht die Welt aus den Augen.